TIPPS FÜR SCHREIBENDE

Publikumsverlag, Selfpublishing oder Kleinverlag

Wie wollen Sie Ihren Roman veröffentlichen, in einem Publikumsverlag, einem Kleinverlag oder lieber selbst? Jede Möglichkeit hat Vor- und Nachteile und sollte nicht erst bedacht werden, wenn Ihr Manuskript fertig geschrieben ist. 

Vorteile des Publikumsverlags:

  • Wenn ein Verlag Ihr Manuskript annimmt, müssen Sie sich um nichts mehr kümmern: Die Verlagslektor*innen managen das Lektorat, den Satz, das Korrektorat, die Covererstellung, die Marketingprozesse, die Druckerei usw. und das alles kostet Sie keinen Cent! Falls der Verlag im Vorfeld Geld von Ihnen will – Finger weg! Sie bekommen ein Garantiehonorar und eine prozentuale Umsatzbeteiligung vom Nettoladenpreis.
  • Wenn ein Verlag Ihr Manuskript annimmt, können Sie sich der Qualität Ihres Textes sicher sein, denn der Verlag verspricht sich passende Verkaufszahlen.
  • Die Marketingreichweite der Verlage ist breit, sodass Sie und Ihr Buch eine gute Chance haben, bekannt zu werden.
  • Verlagsautor*in zu sein hat noch immer ein besonderes Ansehen!
  • Wenn Sie einmal in einem Verlag sind, ist es leichter in einen größeren Verlag zu wechseln, in dem Sie vielleicht auch mehr verdienen.

Nachteile des Publikumsverlags: 

  • An einen Verlag zu kommen ist schwer. Ohne Literaturagentur ist es nicht ohne Weiteres möglich. Diese bekommt ebenfalls eine Provision.
  • Wenn Ihr Roman nicht als Spitzentitel gehandhabt wird, fällt das Budget für Marketing weniger groß aus.
  • Zwar müssen Sie sich um nichts mehr kümmern, haben aber auch wenig bis kein Mitspracherecht, was Layout, Cover und Titel usw. angeht. Das entscheidet der Verlag für Sie.
  • Da der Verlag für Sie alle Dienstleistungen bezahlt, bekommen Sie durchschnittlich zwischen 7 und 10 % vom Nettoladenpreis, den der Verlag festlegt.
  • Bis ein Buch im Verlag erscheint, können bis zu zwei Jahre vergehen.
  • Sie erhalten Ihre Abrechnungen halbjährlich oder nur einmal im Jahr.
 

Vorteile des Selfpublishings:

  • Sie können schreiben und veröffentlichen, was Sie möchten, und sind nicht an die relativ starren Romanvorgaben eines Verlags gebunden.
  • Sie behalten alle Zügel in der Hand. Sie wählen den Titel, das Cover, die Illustrationen aus und treffen alle Entscheidungen selbst.
  • Sie können sich alle Dienstleistungen sparen – auch wenn ich Ihnen das nicht raten würde – und versuchen, mit kostenlosen Angeboten zu arbeiten.
  • Die Selfpublisher-Community wird immer sichtbarer. Viele Autor*innen entscheiden sich bewusst gegen einen Verlag und sehen das Selfpublishing nicht als zweite Wahl.
  • Die Selfpublishing-Community ist hilfsbereit und teilt gern ihre Erfahrungen. Bestimmt finden Sie Testleser*innen, die Ihnen vorab eine Meinung zu Ihrem Roman geben.
  • Es gibt viele Anleitungen im Internet, sodass man mit genügend Zeit und etwas Know-how relativ viel selbst machen kann.
  • Mittlerweile gibt es auch Distributoren, die Selfpublisher*innen Pakete anbieten, sodass Sie auslagern können, worum Sie sich nicht selbst kümmern wollen.
  • Sie bestimmen den Erscheinungstermin Ihres Buches selbst.
  • Ihre Abrechnungen erhalten Sie monatlich.

Nachteile des Selfpublishings:

  • Sie müssen sich selbst um alles kümmern und im Vorfeld bezahlen: professionelle Dienstleistungen kosten Geld, im Durchschnitt müssen Sie mit etwa 2000 Euro rechnen. Sie müssen also erst einmal einen Haufen Geld ausgeben, bevor Sie wissen, ob sich Ihr Buch gut verkaufen wird.
  • Wenn Sie sich nicht auskennen, ist die Wahrscheinlichkeit für Fehler erhöht, die Sie mehr Zeit und Geld kosten.
  • Mögen Sie Marketing? Ein gutes Buch geschrieben zu haben, reicht nicht, es braucht auch die passenden Marketingstrategien, um darauf aufmerksam zu machen.
  • Vielleicht werden Sie erst im Nachhinein merken, ob Ihr Roman wirklich Potenzial hat, wenn Sie zuvor keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben.
  • Die Qualität der Distributoren schwankt erheblich, sodass Sie im Vorfeld recherchieren sollten, bevor Sie irgendeinen nehmen und sich hinterher ärgern.

Vor- und Nachteile eines Kleinverlags:

  • Der Kleinverlag kann auch Nischenthemen herausbringen, was große Verlage eher nicht tun. Sie wollen Romane für ein großes, breit aufgestelltes Publikum.
  • Kleinverlage haben kein so großes Budget für Marketing, sodass Sie hier vielleicht zusätzlich Geld investieren sollten. Auch die Reichweite ist deutlich geringer als bei Publikumsverlagen.
  • Das Garantiehonorar entfällt.
  • Es wird nicht in Spitzentitel und restliche Bücher unterteilt, sondern alle sind gleichwertig und werden gleich groß beworben.

Fühlen Sie sich mit all den möglichen Wegen wie im Labyrinth und wissen immer noch nicht, welchen Weg Sie einschlagen sollen? Gern helfe ich Ihnen dabei, eine Entscheidung zu treffen, die genau zu Ihnen und zu Ihrem Buch passt! Kontaktieren Sie mich und wir finden zusammen heraus, wohin es gehen soll. 

Ich bin Mitglied im Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren.